«Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel sein…»
Hippokrates
Sie ist wieder da, die kalte Jahreszeit. Viele wünschen sich schon wieder die Wärme des Sommers herbei. Einige sind müder und weniger motiviert, die Verdauung ist vielleicht Träger, es treten vermehrt Erkältungen auf, welche möglicherweise nicht so rasch ausheilen. Im Winter ist die klimatische Wärme von außen deutlich schwächer als im Sommer. Bei einigen kann der Körper weniger gut Wärme selbst produzieren. Diese sind auf die Wärme von außen angewiesen, um sich wirklich vital zu fühlen. Die Ernährung ist ein Teil davon, wie dem Körper etwas Arbeit abgenommen werden kann.
Die Nahrung besteht aus körperfremden Substanzen und muss durch die Verdauungsvorgänge zu körpereigenen Substanzen umgewandelt werden. In der TEN wird dieser Vorgang «Coctio» («Kochung») genannt, was man sich wirklich wie Kochen vorstellen kann. Die Nahrung wird energetisch auf ein höheres Level gebracht und an die Körpersubstanz angepasst. So wie auch beim Kochen die Nahrungsmittel eine andere/höhere Qualität erhalten.
Wer jetzt zum Beispiel rohes Gemüse isst, überspringt das «Vorkochen» auf dem Herd. Der Körper muss dies im Anschluss selbst bewerkstelligen. Dies ist jetzt viel energieintensiver, als wenn das Gemüse vorher (auf dem Herd) gekocht worden wäre.
Zudem hat jedes Nahrungsmittel einen eigenen Wärmegrad, auch Thermik genannt. Dabei geht es nicht um die einzelnen Nährstoffe, sondern mehr, wie das Nahrungsmittel im Gesamten auf den Körper wirkt. Im Vergleich zum Körper ist jede Nahrung etwas «kühler» und muss zuerst durch die Coctio «erwärmt» werden. Es gibt aber Nahrungsmittel, welche sehr kalt sind und andere weniger.
Wer seinem Körper vorwiegend (thermisch) kalte Nahrung vorsetzt, verbraucht viel mehr Energie für die Verdauung derselben. Diese Energie könnte dann an einem anderen Ort im Körper fehlen, beispielsweise beim Immunsystem, bei der seelischen Belastbarkeit, Konzentration, und, und, und… ODER der Körper hat bereits zu wenig Energie und Wärme um die vorwiegend kalte Nahrung überhaupt zu verwerten. Das kann sich in vielfältigen Beschwerden äußern, welche nicht nur den Magen-Darm-Trakt, sondern praktisch jedes System betreffen können. Auch hier reagiert jeder Mensch individuell. Eine Liste mit der Thermik der Nahrungsmittel ist am Anfang des Textes bereits verlinkt.
Im Umkehrschluss kann mit der täglich eingenommenen Nahrung solchen Problemen entgegengewirkt werden. Außerdem kann die Art der Zubereitung einem Nahrungsmittel thermische Wärme zuführen, wodurch auch die Coctio unterstützt wird.
Was wir noch nicht erwähnt haben - auch zu heiße Nahrungsmittel können dem Körper schaden. Sie gelangen in den Körper, haben keine nährende und energievermittelnde Wirkung und müssen wieder ausgeschieden werden, wofür erneut Energie vom Körper verbraucht wird.
Dazu ein Zitat von Paracelsus: «Die Dosis macht das Gift». Natürlich dürfen ALLE Nahrungsmittel konsumiert werden. Aber eben die Menge machts aus.
Im Sommer wachsen in unseren Breitengraden eher kühlende Nahrungsmittel wie Tomaten oder Salat und im Herbst/Winter wärmende wie Kürbis und Lauch. Die Natur würde uns die passende Nahrung dann, wenn wir sie brauchen, hervorbringen. Im Winter werden beispielsweise viel Orangen konsumiert, welche thermisch kalt sind (sie wachsen ja auch nicht in der Schweiz). Betrachtet man den Vitamingehalt, eignen sich diese wunderbar. Wenn allerdings die Energie und Wärme fehlt um diese zu verwerten, bringen einem die enthaltenen Vitamine nicht wirklich viel. Um die Thermik zu verbessern könnte ein wärmendes Gewürz wie Zimt dazugegeben werden. Und wie gesagt, die Dosis macht das Gift.
Zusammenfassend möchten wir folgende Punkte erwähnen:
· Im Herbst/Winter darauf achten, vermehrt thermisch wärmere Nahrungsmittel zu essen und
kalte Nahrungsmittel zu reduzieren
· Warme Zubereitungsarten wählen (Rohkost reduzieren)
· Wärmende Gewürze verwenden
· Saisonal/regional essen
Die Naturheilkunde geht nicht ins kleinste Detail und betrachtet die Dinge von weiter weg. Wie bei einem verpixelten Bild: Von nah angeschaut ist das Motiv kaum erkennbar. Von weiter weg jedoch schon.